FELD_ Interaktiver Audiowalk mit Live Performance
am 12.06.2021 | 18:00 Uhr
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Der interaktive soundwalk „FELD_“ ist eine offene Form komponierter Musik, ein interaktives, raumspezifisches musikalisches Mobile, das mit heterogenem Material arbeitet. Ca. 100 einzelne, durch verschiedene Kompositionsprozesse produzierte Soundfiles werden an kompositorisch ausgewählten GPS-Koordinaten auf dem Tempelhofer Feld hinterlegt und mit sich aufeinander bezogenen Funktionalitäten versehen.
© Lucien Danzeisen
Mensch bewegt sich spazierend, rennend, per Fahrrad, Rolli oder Skates über das Feld, entweder „einfach drauflos“ oder mit Hilfe der in die WebSApp integrierten Karte, während dem eins Kopfhörer trägt. Beim Passieren eines „Hotspots“ (GPS location mit Push-Funktion als trigger) wird zB. ein Soundfile aktiviert (und somit zu den bereits klingenden eine weitere Klangschicht hinzugefügt) oder ein anderes ausgeschaltet, eine Klangschicht lauter oder eine andere leiser etc. Manche Soundfiles laufen nach ihrer Aktivierung in ihrer Gesamtlänge ab, egal ob weitere Hotspots passiert werden oder nicht. Eine Koordinate kann ein “Punkt” mit geringem Radius sein (mind. 1 Meter) oder eine grössere Zone und kann auch mehrere hunderte Meter umfassen. Da der Mensch nur einen Körper hat, gibt es nur eine jeweils erlebte Linearität, das heisst, es können nicht beliebig soundfiles gepickt werden, sondern der zurückgelegte Weg bestimmt die erlebte Komposition, das erlebte Stück Musik. Damit sind potentiell unendlich viele Varianten der Komposition zu erleben. FELD_ kann von der gleichen Person mehrfach gehört werden auf die unterschiedlichste Art und Weise.
Akustische und virtuelle Realität treten in Dialog miteinander. Offensichtlich ist da weites Feld, aber eins bewegt sich akustisch durch eine Menschenmasse…? Ich scheine in den Bergen zu spazieren, und da spielt eine Viola…? Ich höre ein Orchesterstück, aber es hört sich an als würde ich durch ein Haus oder durch Tunnel und dann wieder über offenes Feld gehen? Waren diese Klänge grade auf den Kopfhörern oder nicht?
Ein Spezialfall sind die Live-Performances von Annegret Mayer-Lindenberg, in dem sich Teile der virtuell präsenten Musik aktiv akustisch manifestieren.
Diese Rezeptionsweise hat einen spielerischen, explorativen Charakter und ist barriereärmer als manches “Sitzkonzert” und soll neue Publikumsschichten für die zeitgenössische Musik gewinnen. Genauso hybrid wie die Komposition selbst sind auch die Veranstaltungen: Live-Performance-Elemente spielen genauso eine Rolle wie die Möglichkeit zum Austausch und Gespräch über die Komposition.
Annegret Mayer-Lindenberg, eine hochformatige Violaspielerin der zeitgenössischen Musik, wird dafür von Lucien Danzeisen komponierte (Teil-) Stücke aufnehmen und bei der Uraufführung/”Vernissage” als auch bei der Finissage live performen.
Die Plattenvereinigung auf dem Tempelhofer Feld fungiert sowohl als Aufführungsort als auch als AnlaufS und Informationspunkt.