SERIALITÄT UND ZYKLUS II.

Zwischen Mai und Oktober 2016 wird die Plattenvereinigung am Tempelhofer Feld in Berlin zu einer künstlerischen Werkstatt und einem Forum, das sich mit dem Thema “Serialität und Zyklus” auseinandersetzt. Für einige ausgewählte Künstlerinnen und Künstler wird das Gebäude zum Atelier und Ausstellungsraum für die Realisierung installativer Arbeiten, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit “Serialität und Zyklus” auseinandersetzen.

Die Installationen werden von einem Rahmenprogramm mit öffentlichen Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen begleitet. Die künstlerischen Arbeiten werden sowohl vor Publikum präsentiert als auch fotografisch begleitet und als Bilderserie in einer Abschlussausstellung gezeigt.

KONKRETE STRUKTUREN

Im Rahmen des Projektes „Serialität und Zyklus” arbeitet die columbianische Künstlerin und DAAD-Stipendiatin Ana Belén Cantoni vom 28. Juni bis zum 19. Juli an ihrer Installation „Concrete Structures“. Aus verschiedenen Textilien entsteht eine Kuppel, die eine Verwandtschaftslinie zwischen der aus seriell gefertigten Bauteilen bestehenden Plattenvereinigung und den vielen repräsentativen Kuppel-Bauwerken in Berlin zieht – im wahrsten Sinn des Wortes: als dreidimensionale Zeichnung im Raum. Folgendes schreibt die Künstlerin über ihre Arbeit: Mit meinen installativen Arbeiten erforsche ich Architektur als eine Grenze, die den Körper von der Landschaft trennt. Meine Installationen sind ephemere Konstruktionen, die aus weichen Materialien bestehen. Ich verwende den architektonischen Raum, um über den Körper zu sprechen – einen Körper, der sich an die Architektur hält, um dem Gefühl der Desintegration zu entgehen. Durch die Verwendung von elastischen Stoffen und Teilen von Kleidungsstücken erschaffe ich anfällige, verletzliche Strukturen, die von der Architektur abhängig sind.Für die Plattenvereinigung werde ich ein temporäres architektonisches Gebilde schaffen, eine dreidimensionale Zeichnung aus elastischen Textilien, einem Material, das ich bereits in früheren Werken verwendet habe. Die Installation wird an ein monumentales Gebäude denken lassen, das sich gerade im Bau befindet. Insgesamt geht es mir bei diesem Projekt um die Idee der Struktur, und es adressiert Architektur als etwas, das sich in einem ständigen Prozess der Entwicklung und Transformation befindet – als etwas, das in der Zeit gebaut wird, dem aber im Laufe der Geschichte verschiedene Bedeutungen zugewiesen werden. Ich werde dabei die Figur der Kuppel erkunden, die wohl häufigste Form monumentaler Architektur. Die Kuppel wird durch ein Gerüst an der Fassade ergänzt werden, das ebenfalls aus Stoff besteht. Die Konstruktion insgesamt befindet sich in einem kontinuierlichen Prozess der Entwicklung, sie ist unfertig und als solche lebendig.