Plattenvereinigung offizielles UN-Dekade Projekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat die Plattenvereinigung als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegen dieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen.

Das Projekt Plattenvereingung regt in vielfältiger Form zu nachhaltigem Denken und Handeln an. In seiner vielseitigen und integrierten Gestalt von nachhaltigem Bauen bis zur Plattform künstlerischer Reflexion bietet es große Potentiale und ein breites Angebot zur Annäherung, Vertiefung und Bewusstseinsbildung zu den Facetten von Nachhaltigkeit im Sinne der ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Dimension.

Als ein transparentes, praxisnahes und öffentliches Projekt zeigt die Plattenvereinigung vielseitige Ansätze um Bildung für nachhaltige Entwicklung umzusetzen und in die Öffentlichkeit zu bringen. Das Gebäude wird dabei als Begegnungsraum und einfach zu erschließendes Anschauungsobjekt von einem zahlreichen Publikum auch spontan angenommen, wobei die Bedeutung von Bildung für nachhaltige Entwicklung einfach und niedrigschwellig zu vermitteln ist.

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Bildung für nachhaltige Entwicklung

Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt.

Der einzelne erfährt durch Bildung für nachhaltige Entwicklung: Mein Handeln hat Konsequenzen. Nicht nur für mich und mein Umfeld, sondern auch für andere. Ich kann etwas tun, um die Welt ein Stück zu verbessern. Ein solches Denken ist dringend notwendig, um Veränderungen anzustoßen und drängende globale Probleme wie den Raubbau an der Natur oder die ungleiche Verteilung von Reichtum anzugehen. Regierungen, Organisationen und Unternehmen müssen Nachhaltigkeit lernen und umsetzen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Wissen über globale Zusammenhänge und Herausforderungen, wie den Klimawandel oder globale Gerechtigkeit, sowie die komplexen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ursachen dieser Probleme.

Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Kompetenzen, Wissen über nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können.

Sie umfasst zum Beispiel folgende Fähigkeiten:
– vorausschauendes Denken
– interdisziplinäres Wissen
– autonomes Handeln
– Partizipation an gesellschaftlichen Prozessen

 

Die UN-Dekade “Bildung für nachhaltige Entwicklung”

Mit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005-2014)“ haben sich die Staaten der UN verpflichtet, dieses Konzept zu stärken – vom Kindergarten, Schule, beruflicher Ausbildung, Universität über Forschungsinstitute, außerschulische Weiterbildungseinrichtungen bis zum informellen Lernen außerhalb von Bildungseinrichtungen.

Die Agenda 21, das internationale politische Aktionsprogramm für nachhaltige Entwicklung, nennt in Artikel 36 Bildung als Schlüsselfaktor auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.

 

Plattenvereinigung vor dem Hintergrund Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung

Um einen gesamtgesellschaftlichen und ganzheitlichen Kontext von Nachhaltigkeit zu etablieren, bedarf es einer umfassenden kulturellen Dimensionierung von Nachhaltigkeit.
Vor allem im Angesicht einer postfossilen Zukunft ist es die Aufgabe nachhaltiges Denken und Handeln in einer globalen Perspektive und als Prämisse für zukünftige ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Herausforderungen zu begreifen.

Das Projekt Plattenvereinigung, in Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), setzt an diesem Punkt an.
Durch die Auseinandersetzung mit dem Erbe der Moderne, Stadtumbau und strukturellem Wandel – und den Herausforderungen die sich daraus für die Gesellschaft und die gebaute Umwelt ergeben – thematisiert das Projekt Nachhaltigkeit in der Relation von Ressourcenschutz, Wiederverwendung und sozialen Wandlungen als den Zusammenhang von Umwelt- und Geschichtsbewusstsein.
Diese wichtige Auseinandersetzung mit unserer nähren Vergangenheit, die innovativen Beschäftigung mit postindustriellen Phänomenen und Hinterlassenschaften, wie dies im Kontext der gesamtdeutschen Entwicklung zwischen ost- und west signifikant möglich und prägend ist, und den kommenden sozio-ökologischen und ökonomischen Herausforderungen kann ein wichtige Modellfunktion übernehmen in einem globalen Kontext.

Das Projekt Plattenvereinigung bedeutet dabei nicht nur die Verbindung von ost- und westdeutschem Material und Geschichte in einem zukunftsweisenden Recycling-Bauwerk, sondern vereint ebenso gezielt unterschiedliche Ansätze und Akteure zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die Thematisierung von einstmaligen Utopien und strukturellem Wandel gleichsam in Ost und West richtet den Blick auf eine gemeinsame Zukunft. Durch die verknüpfte Auseinandersetzung mit Material und Geschichte ergibt sich eine große Offenheit und Zugänglichkeit für unterschiedliche Fachgebiete und Zielgruppen.
Als ein haptisches Objekt bietet zudem das Gebäude einen tatsächlichen Begegnungsraum und einen öffentlichen Ort, wodurch die Projektinhalte als niedrigschwelliges Angebot erschlossen werden können.

Das Projekt bietet damit ein großes Potential zum öffentlichen Diskurs und zur öffentlichen Partizipation an praktischen Inhalten. Wiederverwendung und Recycling sind dabei Kernpunkte eines ökologisch bewussten sowie sozial und ökonomisch sinnvollen Handelns. Das Projekt verbindet dazu Forschung und wissenschaftlichen Dialog mit Baupraxis, Ausbildung, künstlerischer Praxis und öffentlichem Diskurs. Der soziale oder sozio-kulturelle Aspekt von Nachhaltigkeit findet damit seine Entsprechung in Bildungsangeboten und der interdisziplinären Verknüpfung.

Im Sinne einer Auseinandersetzung mit einer notwendigen Kultur von nachhaltigem Denken und Handeln zielt das Projekt auf alle gesellschaftlichen Bereiche. Dabei wird gleichwohl die Verantwortung thematisiert, den strukturellen und städtebaulichen Wandel in einer globalen Perspektive als Knowhow-Geber nachhaltig zu gestalten. Ebenso thematisieren die Diskussionsreihen der Plattenvereinigung z.B. die städtebauliche Entwicklung des Projektstandorts oder mit der der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) die politische Dimension im Spannungsfeld von Utopien, Bauen und Stadtentwicklung.