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Orte
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Plattenvereinigung
findet an aufeinanderfolgenden Standorten statt.
Die Orte stehen dabei in einem synergetischen Dialog mit dem Gebäude
und dem Projekt.Das Gebäude ist
vollständig de- und remontierbar und besteht wiederum wiederverwendeten
Fertigbetonteilen die verschiedenen Orten und städtebaulichem Bestand
entstammen, zum einen Teil aus dem Olympischen Dorf in München und zum
anderen Teil aus einem abgerissenen Punkthochhaus des Typus PH 12 in
Frankfurt/Oder.
Olympisches Dorf / München
Punkthochhäuser / Neuberesinchen, Frankfurt/O.
Peter-Behrens Halle / Wedding, Berlin
Tempelhofer Feld / Tempelhof, Berlin
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Tempelhofer Feld
Berlin Tempelhof
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Im Mai 2011 wurde das Gebäude auf dem Tempelhofer Feld (ehemals
Flughafen Berlin Tempelhof) in Berlin umgesetzt, wo das Projekt bis
Ende Oktober 2011 mit einem vielfältigen Programm stattfand.
Mit der Schließung des Flughafens Berlin Tempelhof am 30. Oktober 2008
enstanden aus dem ehemaligen Flughafengebäude sowie der neu enstehenden
Parklandschaft und den städtebaulichen Entwicklungsflächen auf dem
ehemaligen Flugfeld das Tempelhofer Feld.
Auf dem Tempelhofer Feld hat das Gebäude ab November 2011 auch
einen Nachfolgestandort gefunden, an dem es als Projektraum für die
Entwicklung von Pionierprojekten und partizipativen Sportangeboten auf
dem Tempelhofer Feld weiter genutzt wird.
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Peter-Behrens-Halle
Berlin Wedding
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Von Januar 2010 bis Mai 2011
befand sich das Gebäude und das Projekt Plattenvereinigung in der
„Peter-Behrens-Halle“ der TU Berlin, in der es in einer experimentellen
Umgebung entwickelt und in Form von Lehrbaustellen mit Auszubildenden
und Studenten errichtet wurde. Bis Frühjahr 2011 hat hier der erste
Teil des interdisziplinären Programms aus fachlichen und kulturellen
Veranstaltungen in einer „Haus im Haus“-Situation stattgefunden.
Die Peter-Behrens-Halle (Baujahr 1912) ist eine ehemalige Montagehalle
der AEG-Werke und wird heute von der TU Berlin als Prüfhalle genutzt.
Die Halle besitzt eine Länge von 180 Metern und eine Breite von 30
Metern. Drei Krananlagen und zwei Laufkräne im Inneren der Halle
ermöglichen bei einer Höhe von 24 Metern die Montage von
Versuchsanordnungen im Maßstab 1:1. Als ein bauliches Manifest der
Industrialisierung steht das ehemalige AEG-Gelände ebenso für die
Grundlagen moderner Baukultur wie auch für den heutigen Strukturwandel,
womit die Halle auch thematisch sinnhafter erster Standort des Projekts
ist.
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Punkthochhäuser
Frankfurt / Oder
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Im Rahmen des staatlichen
Wohnungsbauprogramms der ehemaligen DDR wurden für die Errichtung von
Neubaugebieten in Fertigbetonbauweise verschiedene Bautypen entwickelt.
Die Fertigelemente aus Frankfurt/Oder entstammen zwei Punkthochhäusern
vom Typ PH 12-Frankfurt/Oder, einer ortsspezifischen Weiterentwicklung
des Wohnungsbautyps P2, in dem seit den 1960er Jahren mehrgeschossige
Wohngebäude hergestellt wurden.
Die beiden Abbruchgebäude, Robert-Havemann-Straße 12 und 13, wurden als
Zwillingspunkthochhäuser in exponierter Lage in Neuberesinchen
errichtet und erhielten im Volksmund den Spitznamen „Pistolenburg“, da
in diesen bevorzugt DDR-Staatsbedienstete gewohnt haben sollen. Der
Abriss der Gebäude ist heftig umstritten. Eine lokale Bürgerinitiative
zum Stadtumbau argumentierte dagegen, dass die Wohnungen in den beiden
Häusern für das altengerechte Wohnen günstige Grundrisse und
Infrastruktur und damit eine weitere Nutzungsperspektive besäßen. Ein
entsprechender Bürgerentscheid gegen den Abriss ist jedoch im Juli 2009
gescheitert. Der Abriss erfolgt in den oberen Geschossen aus
Sicherheitsgründen als kontrollierter Rückbau, wobei einzeln
demontierte Plattenbauteile anfallen. Anstatt der Brechung zu Bauschutt
konnten daher einige Elemente erhalten und von der Wohnungswirtschaft
Frankfurt/Oder dem Projekt Plattenvereinigung zur Verfügung gestellt
werden, damit diese eine neue Verwendung finden können.
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Olympisches Dorf
München
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Das Olympiadorf München wurde
anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet – beinahe
vollständig in Fertigbetonweise.
Die Fertigteilelemente für das Projekt Plattenvereinigung entstammen
dem ehemaligen Frauen- und heutigen Studentendorf, das 1969 vollkommen
symmetrisch in ein- und zweihüftigen Häuserreihen angelegt wurde. Die
durch den Architekten Werner Wirsing erdachte Konstellation aus 800
Einzelhäusern, in einer ausgewogenen Relation aus privater und
öffentlicher Raumbindung, stellte ein geradezu musterhaftes
städtebauliches Gebilde dar. Die individuelle Bemalung der Fassaden,
durch die wechselnden Bewohner in fast vierzig Jahren immer wieder
erneuert, bewies für eine temporäre Behausung ein sehr hohes Potential
zur individuellen Aneignung und Identitätsbildung. Aufgrund der maroden
Haustechnik begann im Sommer 2008 der vollständige Abbruch und
gleichzeitige rekonstruktive Neubau der Wohnbungalows, für die als
Ensemble nach wie vor der Denkmalschutz besteht. Im Zuge dieser
Maßnahme wurden die wiederverwendeten Bauteile freigesetzt und konnten
so anstelle eines Abrisses in einen zweiten Lebenszyklus eintreten.
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